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Das Reh bedroht den Landeshaushalt

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Aus der Märkischen Oderzeitung vom 18.07.2012


Das Reh bedroht den Landeshaushalt

Potsdam (MOZ) Brandenburg muss Geld sparen - auch im Wald. Deshalb sollen mehr Rehböcke geschossen werden. Allerdings gibt es Widerstand, rechtliche Probleme und letztlich eine ziemlich verworrene Situation.

Das Land hat seit dem Jahr 2000 rund 174 Millionen Euro für den Waldumbau ausgegeben. Ziel ist es, von der Kiefern-Monokultur wegzukommen und wieder bei den ursprünglichen Mischwäldern zu landen. Das verringert die Brandgefahr, für die Kiefernstangenwälder berüchtigt sind, und leistet einen Beitrag zur Artenvielfalt. Die "Waldvision 2030" des Infrastrukturministeriums sieht außerdem vor, dass sich in 20 Jahren die Hälfte des Waldes natürlich verjüngt, ohne Aufforstungen. 2011 wurden noch mehr als 95 Prozent der Verjüngung durch Pflanzungen bewerkstelligt. Bei einem Großteil davon sind Zäune notwendig, um die jungen Bäume vor Bissschäden durch Wild zu schützen.

Der Abteilungsleiter Landwirtschaft im Infrastrukturministerium, Hans-Rüdiger Schubert, hat im Frühjahr im zuständigen Ausschuss erklärt, dass mittelfristig kein Geld mehr für entsprechende Einhegungen zur Verfügung steht. Die "Waldvision" sieht deshalb die Null-Toleranzpolitik gegenüber Verbiss- und Schälschäden vor - auf Deutsch: Es soll viel mehr Wild geschossen werden.

In diesem Zusammenhang steht eine Durchführungsverordnung Jagd, die Schubert im Frühjahr vorlegte und die Abschusszeiten für Rehböcke, die bislang am 16. Oktober endeten, bis zum 31. Dezember ausweitet. Gleichzeitig soll der Abschuss von Rehwild insofern liberalisiert werden, als dass Jäger künftig ihre Abschusszahlen überschreiten dürfen, ohne mit Ordnungsgeldern belegt zu werden.

Vor allem im Landeswald sollen die neuen Ziele rigoros umgesetzt werden. Auf einer Dienstberatung mit dem Landesforstbetrieb sprach Schubert davon, dass die Jagd der Schlüssel zur erfolgreichen Waldwirtschaft sei. Außerdem rügte er, dass im Landeswald die Vorgaben der Jagdpläne nicht erfüllt werden. So sind bei Rehwild im vergangenen Jahr nur 73 Prozent der vorgesehen 9141 Tiere geschossen worden.

Der Landesjagdverband läuft gegen die Neuregelung Sturm. In einem Brief an Ministerpräsident Matthias Platzeck heißt es, das Ministerium wolle wirtschaftliche Interessen durchsetzen und übe Druck auf die Jägerschaft aus. Besonders aufgebracht ist man über eine Äußerung Schuberts, der die Oberförster aufforderte, die unteren Jagdbehörden oder Hegegemeinschaften zu melden, die Probleme machen. Von "wildfeindlicher" Handlungsweise ist die Rede. Außerdem weist der Geschäftsführer des Landesjagdverbandes, Bernd Möller, darauf hin, dass mit der verlängerten Jagdzeit für Böcke nur das Geschlechtergleichgewicht zerstört wird.

Obwohl der Landtagsausschuss die neue Dienstverordnung billigte, Bedenken hatte lediglich die CDU, ist sie noch nicht in Kraft getreten. Das Infrastrukturministerium räumte in dieser Woche ein, dass rechtliche Bedenken bestehen, ob die geplanten Veränderungen überhaupt auf Landesebene geregelt werden können. Leider sei die rechtliche Prüfung erst erfolgt, als das Verfahren bereits in Gang gesetzt worden war und die Jäger sich bereits in Aufruhr befanden.





Kommentar von Peter-C.Neigenfind:


Es ist schon erstaunlich wie einseitig die Schäden vom Forst betrachtet werden und mit welcher Logik

vorgegangen werden soll. Abschussverlängerung für den Rehbock bis 31.12.

 

Machen nur Rehböcke Verbisschäden, Ricken und Kitze nicht ? Was ist mit Rot- und Damwild.

Hier wird keine Alternative gefordert weil deren Trophäen vielleicht die Kassen des Landesbetrieb Forst füllen ?

Herr Hans-Rüdiger Schubert gibt zu das der Rehwildabschuss im Forst im vergangenem Jagdjahr nur

zu 73% erfüllt wurde. Im Landkreis Barnim z.B. aber durch die Jägerschaften und Hegegemeinschaften  mit 84,25%. Wenn also im Forst der Abschussplan erfüllt würde brauchte man keine Jagdzeitverlängerung.

Und wie will man gleichzeitug mit Personalabbau im Forst höhere Abschusszahlen erreichen ?

 

Die Jahresstrecken von Rehwild sind von 951.975 im Jagdjahr 1991/92 auf 1.113.597 im Jagdjahr 2010/11

gestiegen. Allein in Brandenburg kamen im JJ 2009/10   72.412 und im JJ 2010/11   68.326 Stück Rehwild

zur Strecke. Man sieht das die Jägerinnen und Jäger aktiv sind um die Ziele der Abschusspläne zu erreichen.

Wie bereits der LJV-Brandenburg ausführte kann man mit solchen Maßnahmen nur die Strucktur der Rehwildbestände zerstören.

Man kann nur hoffen das die neue Dienstverordnung dort hin kommt wo sie hingehört, in den Papierkorb.

 

Peter-C.Neigenfind

Öffentlichkeitsarbeit

JV Bernau






Kommentar von  Jörg Stendel:


Sehr geehrte MOZ-Redaktion, sehr geehrter Herr Thiessen,


vielen Dank dafür, dass Sie sich in der Märkischen Oderzeitung des Themas so engagiert annehmen. Erlauben Sie mir bitte, den vielen möglichen Sichtweisen die meinige in Form des folgenden Beitrages hinzu zu fügen:

 

Sicher, der Flughafen, die CO2-Thematik, Solarwirtschaft – über Mangel an problematischen Themen kann sich die Landesregierung nicht beschweren. Umso mehr muss sie auf die zuverlässige, fachlich fundiere Arbeit der Fachgremien vertrauen dürfen. Zumindest was die Wald-Wild-Problematik anbelangt, wird dieses Vertrauen z.Zt. arg strapaziert, wenn nicht gar missbraucht. Hier wird im Schatten großer und augenscheinlich wichtigerer Baustellen versucht, den Abgeordneten ein Thema in Form einer Rechtsverordnung zur Veränderung der Jagdzeiten zum Abnicken unter zu jubeln. Bisher noch ging dieser Versuch schief.

Ich gehe davon aus, dass dem zitierten Herrn Schubert und seinen Mannen die 2010 vom Bundesamt für Naturschutz herausgegebene Karte der potenziellen natürlichen Vegetation Deutschlands bekannt ist. Danach wüchsen ohne den Einfluss des Menschen bei uns im Barnim vorwiegend Buche, Hainbuche, Traubeneiche und Winterlinde.

Hierhin „zurück“ zu kommen, braucht es keine Forstwirtschaft. Um dies zu erreichen, würde Nichtstun über einige Menschengenerationen hinweg völlig ausreichen. Wenn man schon sparen will: Billiger als so geht’s nicht. Der Wald braucht uns Menschen nicht. Aber: Wir Menschen brauchen den Wald. Einen Wald, der auch eine Nutzfunktion erfüllt. Nach wie vor verbrauchen Menschen auch in Brandenburg Holz, vor allem Nadelholz – Kiefern aus heimischen Wäldern. Es ist als Werkstoff unverzichtbar, da elastisch, witterungsbeständig und schnellwachsend. Ein nachwachsender Rohstoff in allerbestem Sinne. Nicht einmal eine brauchbare Dachlatte jedoch ließe sich aus Buche oder gar Hainbuche oder Linde herstellen – aus Kiefer schon.

Der viel beschworene Waldumbau mag das Wunschdenken Mancher befriedigen, wird aber in der Folge dazu führen, dass der Nadelholzbedarf nicht mehr hierzulande gedeckt werden kann. – Ich sehe darin eine Respekt- und Verantwortungslosigkeit unseren eigenen Kindern und unseren Mitmenschen in anderen Regionen der Welt gegenüber. Unsere Enkel werden Nadelholz irgendwo in der Welt zukaufen müssen. Der eigene Wald vor der Haustür wird zwar sehr schön und romantisch sein, aber allenfalls Brenn- und Schnitzholz und hier und da Holz für ein Tischbein liefern. Nachhaltigkeit ist anders!

Junge Laubholztriebe sind nun mal eine Delikatesse für widerkäuendes Wild. Kleine Laubholz-Inseln von wenigen Hektar oder gar Quadratmetern Größe, wie sie beim Waldumbau angelegt werden, wirken auf das Wild über Kilometer hinweg wie ein unwiderstehlicher Magnet. Die auf unseren armen Böden langsam wachsenden Laubhölzer brauchen oft lange, mitunter zu lange, um so weit in die Höhe zu wachsen, dass deren Spitzen außerhalb der Reichweite von Reh und Hirsch sind.

Die hieraus resultierende Forderung, dann eben Hirsch, Reh und Co. zu dezimieren, zeugt wiederum von Respekt- und Verantwortungslosigkeit – diesmal gegenüber den Tieren. Um nicht falsch verstanden zu werden: Ja, in einigen Regionen sind die Wildbestände höher, als sie sein sollten. Doch vor allem hier müsste Sachverstand das Handeln bestimmen und nicht Aktionismus von Ministerialbeamten. Es zeugt aber gerade nicht von Sachverstand, wenn ausgerechnet die Ausdehnung der Bockjagd bis zum 31. Dezember zur Lösung des Problems erklärt wird. In Versuchsrevieren hat man im Vorfeld bereits die zahlenmäßigen Obergrenzen für den Abschuss aufgehoben und die Bockjagd bis zum 31.12. erlaubt. Eines der peinlichen vorläufigen Ergebnisse: Es kommen keineswegs bedeutend mehr Rehe zur Strecke. Lediglich der Anteil der geschossenen männlichen Tiere erhöht sich auf Grund der längeren Jagdzeit. Umkehrschluss: Es bleiben mehr Ricken als bei herkömmlichen Jagdzeiten am Leben. Die Folge ist eine erhöhte Reproduktion mit noch weiter und schneller ansteigenden Rehbeständen in den kommenden Jahren. Es tritt also das genaue Gegenteil dessen ein, was man vorgibt, erreichen zu wollen.

Einziger „Vorteil“ dieser Verfahrensweise: Bei den winterlichen Bezahljagden wird man in Zukunft den Schuss auf alles mit braunem Fell erlauben dürfen. Es ist ja schließlich egal, ob Ricke oder Bock, ob jung ob alt, ob 1, 5, 10 oder mehr Stück auf der Strecke liegen – Hauptsache, die teilweise von weither angereisten Zahlgäste haben ihren „Spaß“ und kommen (mit Brieftasche) gern wieder. Die auf diese Weise von Menschenhand zerstörte natürliche  Alters- und Geschlechterstruktur wird man für ein paar Sechser in Kauf nehmen – dank der neuen Rechtsverordnung.

 

Barnimer Jäger sind aus diesem Grunde vielfach nicht nur skeptisch gegenüber der drohenden Rechtsverordnung. – Sie sind oftmals empört, und das zu Recht!

 

Ich würde mich freuen, meine Ausführungen zumindest in Teilen, z.B. bei den Leserzuschriften, wieder zu finden.

 

 

Mit Weidmannsheil und freundlichen Grüßen

 

Jagdverband Bernau e.V.

Jörg Stendel, Vorsitzender



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