Wieviel Jagd braucht Brandenburg


Wieviel Jagd braucht Brandenburg ?



Unter diesem Motto eröffnete der Antenne Brandenburg Stammtisch eine Diskussionsrunde im Campus der HNE in Eberswalde.



Begrüßung der Teilnehmer und Gäste durch eine Bläserin und Bläser der Gruppe Hubertusstock unter Lutz Hamann.



Moderator A.Oppermann begrüßt den Leiter der Hochschule Prof Dr. Vohrson der die Hochschule und Studiengänge sowie einige seiner Vorgänger auf Gemälden vorstellt.


 


Teilnehmer der Diskussionsrunde: Dr. Wellershoff (Präsident LJVB) Graf v. Schwerin (ökologischer Jagdverein) Dietrich Mehl (Leiter Landeswaldoberförsterei) Dr. Grems (HNEE Jagdbetriebskunde) Torsten Kleckers (HNEE Landschaftsnutzung, Naturschutz) Thomas Hochstein (Jagdschule Berlin)

 

Diskussionsthemen: überhöhte Wildbestände, Verbiss-/Schälschäden, Waldumbau

Nachfolgend einige Beiträge:


 

Dr. Wellershoff> vertrat die Auffassung das es durchaus teilweise erhöhte Wildbestände

                             gebe aber dort werde auch intensiver gejagt. Dies betreffe überwiegend

                             Schwarzwild und Waschbären. Wildruhezonen, Wildäcker und     

                             eingeschränktes Wegerecht  wäre zur Bejagung hilfreich. Die

                             Vergrößerung der landw. Nutzflächen machen es zusätzlich schwerer.

                             Flächen des Waldumbaus müssen scharf bejagt werden. Das Thema

                             Wolf sollte abgehandelt werden bevor die Bestände unkontrollierbar

                             werden. Und Bleimunition sei beendet wenn der eindeutige Nachweis

                             von Funktion und Wirkung „ bleifrei „ vorliege.      


 

Dietrich Mehl >   verwies auf die Schwierigkeit des Waldumbaus. Von 1,2 mill. ha Wald

                             sollen 500.000 ha umgebaut werden. z.Zt. sei jeder 2.Baum geschädigt.

                             Neupflanzungen seien jedoch nur durch Zäunungen zu schützen was

                            erheblich Geldmittel erforderlich mache. Die Wildbestände seien jedoch

                             differenziert zu betrachten was jedoch nicht „Wald vor Wild“ bedeute !

                             Eine Wildreduzierung sei jedoch nur unter Einsatz aller Beteiligten

                             möglich wobei nach Umgestaltung in Mischwälder wieder höhere

                             Bestandszahlen möglich seien.

 

v.Schwerin >        vertrat ebenfalls die Auffassung überhöhter Bestände. Gleichzeitig

                              bemängelte er die Schießfertigkeit der Jägerschaften und forderte alle

                              3 Jahre ein Prüfungsschießen mit Bewertung. Weiterhin seien

                              Hegegemeinschaften genauso unnötig wie Hegeschauen, Stecke legen

                              Trophäenbewertung. Die Wildverwertung sei Vordergründig. Wild und

                              Verbisschäden seien nur Ursache der Schonung von „Dicken“ Hirschen

                              bis zur Trophäenstärke. Die Holzwirtschaft mache außerdem von

                               anderen Energieträgern wie Öl und Gas unabhängig.

 

Torsten Kleckers > betrachtet die Bestandszahlen skeptisch in Abhängigkeit von der

                               Wildart. Diese sei wiederum unter dem Aspekt der landwirtschaflichen

                               Anbauten wie Mais, Raps und Weizen zu sehen. Reduzierung der

                               Bestände sei nur durch revierübergreifende Gesellschaftsjagden

                               möglich. Das Problem dabei sei aber > Jäger reden nicht miteinander <

 

Dr. Gremse >          Nach 10 jährigen Studien könne man die bleifreie Munition als voll

                                funktionsfähig darstellen. Ausreißer gebe es bei bleihaltiger und

                                bleifreier Munition.


 

Th. Hochstein >      Bei den Jagdschulen stehe auch Tier- und Artenschutz im Vordergrund

                                denn Jagd sei Handwerk. Die Altersstruktur der Interessenten hat sich

                                geändert. So liege das Alter der Teilnehmer zwischen 20 und 35 Jahren

                                wobei der Anteil weiblicher Teilnehmer erfreulicher weise bei etwa

                                30% liegt. Dies bedeutet eine neue Jägergeneration wächst heran.

 

Herr Brücher >       vertrat Naturschutzorganisationen und eigene Meinungen. Fütterungen

                                führen zu  „Wildschwemmen „? von Paarhufern. Die Jagd dürfe

                                nur auf Tiere erfolgen die auch zur Verwertung kommen. Baujagd sei

                                zu verbieten. Das Problem Wölfe sei nicht aktuell da deren Bestände

                                sich selbst regulieren und ein Rudel ein Streifgebiet von ca,

                                350 Quadratkilometer beanspruche. Bleifrei sei eine Erfolgsgeschichte

                                der Umweltschützer. Denn durch den Tod von Fisch-/Seeadlern durch

                                Bleimunition sei das Thema Bleifrei erst angeschoben worden.

 

Die Diskussionsrunde wurde durch Zuschauerbeiträge, auch von Jungjägerinnen !, noch bereichert. Nach unserer Auffassung eine gelungene Öffentlichkeitsarbeit für die der

Redakteur Herr Oppermann eine Wiederholung in Aussicht stellte.

 

Peter-C.Neigenfind

JV Bernau, Öffentlichkeitsarbeit



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