Wölfe gehören nicht ins Jagdrecht!

Diese eindeutige Meinung vertrat Ulrich Hardt, anläßlich der Informationsveranstaltung "Wolf und Wild" am 10.2.2017 in der Landeswaldoberförsterei Hangelsberg. Eingeladen hatte die Oberste Jagd- und Fischereibehörde u.a. die Vorsitzenden von Hegegemeinschaften, Forstmitarbeiter u.w. ca. 50 Personen waren anwesend.
 
Herr Pilar vom MLUL Brandenburg eröffnete das Referat.
Biber, Kormoran und Wolf seien die Probleme in Brandenburg.  Die Auswertung des  Wolfsjahres 2015/16 ergaben 2902 Hinweise auf Wölfe. Davon waren 951 gesichert, 516 mit Überprüfung und 1361 mit Sichtnachweisen. Schwerpunkt ist der Süden Brandenburgs. 58% der Hinweise konnten durch Fotos / Videos belegt werden.
Die stärksten Vorkommen befinden sich in Potsdam-Mittelmark. Nachgewisen wurden 16 Rudel mit 52 Welpen. 3 Paare unklar. Ende 2016 hatt sich der Bestand auf 22 Rudel und 2 Paare erhöht. Gesamtbestand in Deutschland z.Zt. ca. 63 Rudel.
Die von Wölfen belegte Fläche hat sich von 5.000 Quadratkilometer 2012 auf 8.300 in 2016 erhöht. Die Streifgebiete je Rudel liegen bei etwa 250 Quadratkilometer. Totfunde sind überwiegend Verkehrsunfälle.
 
Herr Wotschikowsky, ehemals Mitarbeiter der Wildbiologischen Gesellschaft München, beschäftigte sich mit der Nahrungsanalyse von Wölfen. Dies ist notwendig um des  Nahrungsspektrum der Wölfe zu ermitteln. Der Bedarf je Wolf und Tag beträgt ca. 3 kg, in Brandenburg ca. 2 kg lebende Beute. Kleine Beutetiere etwa Rehwild werden fast komplett verzehrt. Schalenwild stellt etwa 90 % der Beute dar, in Brandenburg ca. 58 % davon sind Rehwild. Die Prüfung des Nahrungsangebotes erfolgt dabei durch Untersuchungen
der Wolfslosung.
Wolfsrudel bestehen im allgemeinen aus 2 Alttieren, 2 Jährlingen und 4 Welpen. Der Nahrungseingriff eines Wolfsrudels in einem Rotwildrevier beträgt je 100 ha etwa 1,7 Rehe, 0,2 Rotwild, 0,4 Schwarzwild.
Der Anteil der Weidetiere als Beute der Wölfe beträgt z.Zt. etwa 1 %.

 
Peter-C.Neigenfind



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