Landesjägertag 2014 in Potsdam



Am 10.Mai fand der Landesjägertag erstmalig im Kongresszentrum Potsdam statt. Trotz einiger Kritik empfand der überwiegende Teil der Anwesenden die Räumlichkeiten als positiv.

234 Delegierte waren angemeldet, 16 % waren nicht erschienen. Warum läßt man sich wählen und es erscheinen weder die Gewählten noch die Ersatzdelegierten?   Der JV Bernau war jedoch vollzählig.

Um unnötige Einzelanreisen zu sparen hatte Lutz Hamann wieder einen Bus für Hin- und Rückfahrt organisiert. Dem JV Eberswalde hatten wir, mit Haltepunkt in Eberswalde, die Mitfahrt angeboten leider ohne Reaktion !!   Schade.

 

Die Eröffnung des Landesjägertages erfolgte durch die Bläserinnen und Bläser der Gruppe Stückener Heide.

Präsident Bethe begrüßte die anwesenden Gäste aus der Politik sowie die Delegierten der Verbände.



Anwesend u.a. Minister Vogelsänger, Staatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt und Vertreter der Parteien wie Dagmar Ziegler, Jutta Lieske, Gregor Beyer, Benjamin Raschke. Vom EU Parlament der CDU Herr Ehlert sowie Hubertus Kraut vom Landesbetrieb Forst.

 

Minister Vogelsänger eröffnete die Grußworte und dankte für die positive Zusammenarbeit mit dem LJVB.

Dies zeige auch die breite Anwesenheit praktisch aller Regierungsparteien. Besonders lobte er das neue Faltblatt " 7gute Gründe für die Jagd" und die Aussage - Wir jagen, weil Jagd Freude macht-.

Das Ministerium werde auch weiter Gelder für die Jagd bereit stellen.

 

Jutta Lieske stellte ihre regelmäßigen Kontakte zu den Jägerschaften in ihrem Umfeld dar um die Spannungsbögen zu reduzieren. Sie hoffe, dass die geplanten Änderungen des Jagdgesetzes den Wünschen der Jäger entsprechen.

 

Benjamin Raschke von den Grünen verwies auf die Tatsache, dass er überzeugter Vegetarier sei und somit die Kontaktmöglichkeiten zu den Jägern doch gering seien. Aber es gäbe doch viele Grüne die Wildfleisch gegenüber Fleisch aus Massentierhaltungen vorzögen.

 

Gregor Bayer freute sich über viele Gemeinsamkeiten zwischen dem LJVB und der FDP. Als Jagdscheininhaber seien ihm die Probleme hinlänglich bekannt. Die "Wahlprüfsteine" in der letzten Ausgabe "der Jäger" sollten für viele hilfreich sein. Weiterhin verwies er auf die Internetseite des Landtages in dem unter dem Suchbegriff Jagd aktuelle Themen nachzulesen sind. Wir brauchen dringend die Jäger für zukünftige Managementpläne in der Landwirtschaft und Forst um eine neue moderne Jagd zu erreichen.

 

Hubertus Kraut begrüßte die hohe Anzahl der Politikvertreter da diese auch die Umgestaltung der Landeswälder mit politisch zu vertreten hätten. Das Waldgesetz wird novelliert und die Wildbestände müssen den Vorgaben und Interessen von Landesbetrieb Forst und den Waldbesitzern angepaßt werden.

 

DJV Präsident Hartwig Fischer ging auf die teils problematische Zusammenarbeit mit anderen Verbänden ein.

Wir sind anerkannter Naturschutzverband und müssen daher auch unsere Leistungen und Meinungen in der Öffentlichkeit darstellen. Dazu sind alle modernen Medien speziell das Internet zu nutzen. Unsere neu gestaltete Internetseite freut sich zunehmender Akzeptanz.Das Problem Jagdgenossenschaften, die versuchte Abschaffung der Fallenjagd und die   Hunde-Ausbildung an der lebenden Ente sind einige Themen die unserer Aufmerksamkeit bedürfen. Auch das Thema Berufsgenossenschaft ist noch nicht beendet. Der DJV prüft derzeit noch eine weitere Möglichkeit der Verbandsklage.

Aktuelles Thema: Im Saarland werden die Pachtzeiten von 9 auf 5 Jahre reduziert. Wie war das mit Nachhaltigkeit ?

 

Zur Delegiertenversammlung gab es einige Themen die Diskussionsbedarf hatten. Präsident Bethe erläuterte die Ablehnung der Änderung des Jagdgesetzes durch den LJVB. So sei z.B. die Verlängerung der Jagdzeit auf den Rehbock in einigen Revieren so ermittelt worden das deutlich mehr Böcke und erheblich weniger weibliches Rehwild erlegt wurde. Ergebnis, die Bestände sind erhöht und der gewünschte Effekt nicht erreicht.

Wir wollen und müssen Beute machen.

Bleihaltig oder nicht. Eindeutige Ergebnisse fehlen immer noch. Die Verteilung von Blei im Wildkörper ist nicht geklärt. Hilfreicher wären genauere Angaben der Munitionshersteller auf den Verpackungen z.B. geeignet für Wildart .........., bis Gewichtsklasse .............kg und Entfernung bis ............... m Der LJVB hat sich in den Managementplan Wolf eingebracht. Dieser läuft 2017 aus sollte aber vorher nachverhandelt werden um Überraschungen zu vermeiden. Die jährliche Zuwachsrate liegt bei etwa 30%. Schätzungen über die Anzahl von Wölfen in Brandenburg liegen aber bereits bei bis zu 90 Wölfen !

Bei den Bibern gibt es ebenfalls Klärungsbedarf. Durch die enorme Zuwachsrate wird eine Bestandskontrolle   bzw.

eine Reduzierung gefordert.

Die Hundesteuer ist eine Kommunale Steuer und eine Reduzierung über den Verband praktisch nicht möglich.

Hier sind die Jäger vor Ort gefordert um über die Stadtverordneten bzw. Bürgermeister eine Reduzierung oder Abschaffung zu erreichen.

 

Lebensmittelsicherheit von jagdlich gewonnenem Wildbret, über dieses Thema referierte Dr. Niels Bandick vom Bundesinstitut für Risikobewertung. Da dies ein doch sehr umfangreiches Ergebnis beinhaltet empfehlen wir im Internet nachzulesen. www.bfr.bund.de (Ergebnisse des LEMISI-Projekts)

 

Mit der Auszeichnung von verdienten Weidgenossen wurde durch die Jagdhornbläser der Landesjägertag beendet.

 

Peter-C.Neigenfind

 



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